Auf Deinem Weg bin ich für Dich da
Asperger
Mögliche Symptome I • erste Auffälligkeiten beginnen ca. ab dem 3. Lebensjahr • schlechte nonverbale Kommunikation mit seltenen oder nur flüchtigen Blickkontakten • sehr zeitige Entwicklung einer grammatisch, stilistisch fast pe-dantischen Sprechweise • normale bis hohe Intelligenz, tlw. Hochbegabung • Probleme mit Gesprächen, lieber still und für sich allein sein • Schwierigkeiten in Menschengruppen, keine Gespräche, keine Berührungen bzw. alles schlecht ertragbar • Fehlende Empathie (können sich in die Gefühls- und Gedan-kenwelt Anderer nicht hineinversetzen) • Fehlendes Verständnis für Redewendungen, Metaphern und Ironie (verstehen Sprache nur wortwörtlich) • wird oft für egozentrisch gehalten • kein Bedürfnis nach intensivem Kontakt • zurückziehen in die eigene „Welt“ • Motorische Ungeschicklichkeit (häufig Probleme beim Sportun-terricht) • Zerstreutheit (lassen sich leicht ablenken)
| Mögliche Symptome II • i.d.R. hohes Maß an Aufrichtigkeit, Zuverlässigkeit und ausgeprägter Gerechtigkeitssinn • kaum eigene Kreativität vorhanden, aber ausgeprägte analytische Fähigkeiten • sich in Details „verirren“, das große Ganze dabei aus den Augen verlierend • Probleme bzw. Schwierigkeiten mit Grenzen und bei Entscheidungen, verbunden mit großer Unbeholfenheit • Übersensibilität bei Geräuschen und/oder Gerüchen • starkes Bedürfnis nach klaren Strukturen, große Schwierigkeit mit Veränderungen, Probleme mit nicht vorhersehbaren Dingen, starkes Bedürfnis nach Ruhe in gewohnter Umgebung, Schwierigkeiten bei Stresssituationen • bestehen auf Routinen, die auch eingehalten werden (müssen) • Ehrlichkeit, Willensstärke, stark ausgeprägtes Gerechtigkeits-empfinden, Perfektionismus • kein wiedererkennen von Gesichtern (Prosopagosia) • Probleme eine Freundschaft, Beziehung aufzubauen und zu erhalten • Schwierigkeiten mit Intimität (empfinden Körperkontakt als unangenehm/lästig)
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Empfehlungen I • Sprechen Sie in einer deutlichen Sprache, z.B. indem Sie Wörter wie „vielleicht“ vermeiden. • Vermeiden Sie plötzliche Veränderungen. Diese können für das Kind stressig sein. • Gestalten Sie die Umgebung des Kindes mit einer einprägsamen Ordnung der Gegenstände. • Begrenzen Sie die Anzahl der Bezugspersonen. • Die Erziehung sollte möglichst strukturiert gestaltet werden. • Vereinfachen Sie Ihre Sprache. Kurze Sätze, die durch Handgesten begleitet werden. • Suchen Sie mit dem Kind nach Lösungsstrategien für seine Wahr- nehmungsprobleme. Wenn das Kind z.B. leicht durch Geräusche überstimuliert wird, überlegen Sie ob ihm Ohrstöpsel helfen. • Wenn Ihr Kind lesen kann, verwenden Sie schriftliche Notizen, um mit dem Kind in angespannten Zeiten zu kommunizieren. Das re- duziert die Reizüberflutung. • Erklären Sie dem Kind den Ablauf eines jeden Tages und setzen Sie Bilder zur Verdeutlichung ein. Dies bietet dem Kind eine gute Übersicht und Orientierung. • Verwenden Sie einen Kalender, um besondere Ereignisse, Ausflü- ge und Ferien anzuzeigen
• Seien Sie konsequent.
| Empfehlungen II • Verwenden Sie eine „Erst_dann“ –Strategie. Verwenden sie Ab- bildungen und Worte um dem Kind Abläufe und Reihenfolgen zu vermitteln: z. B. „Erst räumst du das Geschirr ab, dann kannst du wieder spielen.“ • Benutzen Sie die Redewendung „Es gilt die Regel __.“, wenn Sie dem Kind soziale Regeln mitteilen. Erklären Sie die Gründe hier bei. • Achten Sie bewusst auf gelungene Handlungen des Kindes und loben Sie es besonders dafür. • Geben Sie dem Kind Wahlmöglichkeiten in Form von Fotos oder Wortkarten. Wenn das Kind Schwierigkeiten hatte sich zu ent- scheiden, wird es bald selbst eine unabhängige Wahl treffen kön- nen.
Material • Tony Attwood: Asperger-Syndrom: Das erfolgreiche Praxishandbuch für Eltern und Therapeuten • Rainer Bahr: Igel-Kinder-Kinder und Jugendliche mit Asperger-Syndrom verstehen • Cynthia La Brie Norall: Kinder mit Asperger einfühlsam erziehen: Wie Sie Sozialverhalten und Kommunikation Ihres Kindes fördern
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