Was ist das? Wenn ein Kind verträumt ist, aus dem Fenster schaut, bei Aufgaben nicht weiterarbeitet oder auf Fragen des Lehrers nicht antworten kann, stehen manchmal schnell Konzentrationsprobleme im Raum. Diese werden dann oft zu schnell mit der Trenddiagnose ADS oder ADHS oder der auditiven Wahrnehmungsstörung verknüpft. Wie erkennt man das "richtige" AD(H)S | Zu oft gestellt | Mögliche Ursachen Gerade bei Konzentrationsschwierigkeiten gibt es sehr viele andere mögliche Ursachen, die viel wahrscheinlicher sind als AD(H)S
- Überforderung - Sensitive/Soziale Kinder: die den Raum scannen und alles mitbekommen, aber dann bei Aufruf die Frage des Lehres nicht beantworten können) - Schafprobleme: Ein-/Durchschlafprobleme, zu kurze Schlafdauer, einegschränkte Schlafqualität wegen Alpträumen, Mücken im Zimmer, schreiendem Geschwisterchen - kein Frühstück: 40% der Energie in der Nahrung geht ans Gehirn. Gleichzeitig geben nur 1/3 der Eltern ihren Kindern an adäquates Frühstück. Das Pausenbrot wird von einigen Kindern wegen Spielen in der Pause nicht gegessen, weswegen sie dann in eine Unterversorgung rutschen. - zu viel Medienkonsum - zu wenig Bewegung - Hörprobleme, Ohrenschmalzpfropf (gerade bei kleinen Kindern, der verhindert, dass die "Leitungen" im Ohr schwingen können. Das Kind hört somit wie "unter Wasser", kann Gehörtes nicht so gut verarbeiten und sich schlechter konzentrieren. - Sehprobleme v.a. die Weitsichtigkeit (Unschärfe in der Nähe). Diese wird in den U-Untersuchungen nicht systematisch getestet und kann solange das Kind sich nicht in einer Leistungssituation unbemerkt bleiben. Es liest schlechter, schreibt unleserlicher -> das ist aber auf das Sehvermögen zurückzuführen
|
Was kann ich tun bei Konzentrationsproblemen: für die Basis sorgen Im Winter tun Sie alles, damit Ihr Kind nicht frieren muss, wenn es rausgeht: es bekommt eine Winterjacke, einen Schal, Handschuhe und Mütze. Überlegen Sie, was Ihr Kind braucht, um einer ziemlich lange dauernden Leistungssituation gewachsen zu sein. Es braucht u.a. - genug Bewegung (damit es wieder aufnahmefähig wird) - nicht zu viele Medien, weil diese manche Kinder aufheizen und wichtige Fähigkeiten wie z.B. Durchhaltevermögen oder Merkfähigkeit stören können (Stichwort "digitale Demenz") - genug Schlaf: pro 90 min haben wir den sog. REM-Schlaf, den tiefsten Schlaf, indem wir träumen, weil Wissen abgespeichert wird- der Traum ist sozusagen Nebenprodukt davon. Wir haben pro Nacht ca. 5 REM-Schlaf-Phasen, je nach Dauer, und diese wird im Laufe der Nacht immer länger. Die erste dauert vielleicht ca 2-3 min, die zweite 4-5.... die letzte kann schon einmal 30-40 min dauern. REM-Schlaf ist lebenswichtig und sowohl für die Regeneration/Wundheilung, als auch die Abspeicherung von Wissen unentbehrlich. Schläft das Kind zu kurz, fällt ausgerecht die längste REM-Phase weg. - Vertrauen: in sich und darin, dass es immer einen Weg geben wird. Wer Angst vor Fehlern hat oder zu viel Druck empfindet, lernt nicht aus den Fehlern und hat Probleme mit Transferaufgaben, auf die man sich nicht immer vorbereiten kann. Das Kind muss also mit etwas Neuem zurecht kommen. Dazu braucht es viel Mut - Identität neben der Schule: um die Schule angemessen entspannt anzugehen und leisten zu können, sollte es auch ein außerhalb der Schule geben. Es tut Ihrem Kind gut, wenn es mehrere Seiten entdecken und entfalten kann. So kann es auch mit Niederlagen und Rückschlägen besser umgehen.
- Motivation für das Fach - bei Überforderung: für Lernhilfen/Nachhilfe sorgen - Kopfhörer, die die Stimme des Lehrers verstärken und andere Geräusche ausblenden besorgen. Was der Lehrer tun kann - Das Kind miteinbeziehen - Kluge Kinder gesondert fördern - Auf einen strukturierten Stil und ruhige Klasse sorgen - Das Kind weiter nach vorne setzen | Weitere Empfehlungen für Kinder mit Verhaltensproblemen/ADS: Verhalten positiv beeinflussen • Verhalten Sie sich positiv, d. h. freundlich, liebevoll, motivierend • Führen Sie ein Punktesystem mit „Belohnungspunkten“ für Für sich sorgen Sorgen Sie unbedingt auch für Ihre eigene Kraft. Sie leisten jeden Tag eine Menge. Kindererziehung, Haushalt, Beruf, die Organisation einer Familie, vielleicht die Pflege von Angehörigen. - Kümmern Sie sich unbedingt auch regelmäßig um sich selbst, planen Pausen ein, lesen eine Zeitschrift oder tun etwas, das Ihnen individuell Kraft gibt. - Seien Sie stolz auf sich - Akzeptieren Sie auch, wenn Ihnen einmal die Kraft ausgeht- man ist nicht jeden Tag gleich |