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Qualitativ oder Quantitativ

Die Methode richtet sich nach dem Thema.

Keine Sorge. Für viele ist empirisches Arbeiten neu oder ungewohnt oder zumindest nicht ganz und gar selbstverständlich.

Somit müssen sich viele in die Methodik einarbeiten und beide bieten Vorteile.

Wenn Sie ein Herzensthema gefunden haben, das Sie brennend interssiert, inspiriert und bei dem Sie kaum abwarten können anzufangen (und es sich auch noch methodisch sinnvoll erarbeiten lässt) dann nehmen Sie es.

Wann arbeitet man qualitativ?

Sie arbeiten qualitativ, wenn es sich um ein neues, exploratives Feld handelt (z.B. Post Covid-Patienten, ukrainische Flüchtlinge), zu dem es noch wenig Forschung gibt und/oder die Zielgruppe so spezifisch ist, dass sich nicht auf einen sinnvollen Stichprobenumfang kommen würden (Bsp. familiengerichtliche Gutachter, die Eltern sind oder Personen aus dem Leistungskader Klettern oder Pflegeeltern, deren Kinder eine Alkoholspektrumstörung aufweisen).

Die qualitative Forschung ist also oft der erste Schritt.

Wichtig ist, dass Sie ergebnisoffen arbeiten. 

Somit müssen Sie sich auch Gedanken dazu machen, ob Sie deduktiv oder induktiv arbeiten.

Ziel der qualitativen Arbeit: Beantwortung der Forschungsfragen durch ein Gesamtmodell (das die Antwort auf Ihr Thema bzw. die Forschungsfragen darstellt- meistens sind das bei uns entweder hinderliche Faktoren/Risikofaktoren und/oder förderliche/Schutzfaktoren) und Reflexion der Ergebnisse.

Personenanzahl: 5-10 (da es sich um besondere Gruppen handelt und Sie Interviews führen, ist der Stichprobenumfang geringer)

Personenart: heterogen (da Sie ein Gesamtmodell aufstellen, dürfen Sie heterogen befragen, es können also sowohl Eltern und Erzieher oder Patient/innen als auch Therapeuten in  Ihrer Stichprobe sein; auch das Alter kann stark variieren)

Wann arbeitet man quantitativ?

Wenn schon einiges gemacht wurde und es auch standardisierte, validierte Messinstrumente gibt und Sie eine hinreichend große Anzahl an Personen erreichen (siehe Stichprobe), dann können Sie quantitativ arbeiten.

Ziel: Beantwortung der Forschungsfragen und Hypothesen, sowie Interpretation der Ergebnisse

Personenanzahl: 60 + (so viele wie möglich, man sagt, dass sich Ergebnisse oft erst ab 30-60 Personen festigen; wenn Sie Persönlichkeitsaussagen treffen wollen, ist es sinnvoll auf noch mehr Personen, gerne dreistellig, zu kommen)

Personenart: homogen (hier dürfen Sie nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und sollten sich auch Gedanke zu Ein- und Ausschlusskriterien machen)


 
 
 
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